Was kostet Sexuelle Bildung?

Das Bild zeigt eine Hand die ein Cent-Stück in einen kleinen schwarzen Geldbeutel wirft.
Als Gesellschaft kostet uns fehlende sexuelle Bildung vor allem dann etwas, wenn die Grenzen von Kindern und Jugendlichen verletzt werden. Wenn sie nicht dabei unterstützt werden, eine gute Beziehung zu sich selbst und anderen aufzubauen. Wenn sie mit ihren Fragen allein gelassen werden. Aber das soll hier nicht das Thema sein.

Es ist jedoch wichtig, um zu verstehen, warum wir viel Zeit, Geld und Mühen in dieses Projekt gesteckt haben und auch immer noch stecken. Und damit sind wir nun beim Thema: Nämlich die Frage danach, was sexuelle Bildung im Fall von KNOWBODY eigentlich kostet.

Konkret geht es uns darum transparent aufzuschlüsseln, wie wir zu unseren Preisen kommen, welche Kosten für die (Weiter-) Entwicklung der App anfallen und warum wir glauben, dass ein solidarisches Preismodell auch im Bildungsmarkt funktionieren kann.

Konkret geht es uns darum transparent aufzuschlüsseln, wie wir zu unseren Preisen kommen, welche Kosten für die (Weiter-) Entwicklung der App anfallen und warum wir glauben, dass ein solidarisches Preismodell auch im Bildungsmarkt funktionieren kann.

400€? Das ist ja viel zu teuer!

Für einige Schulen stimmt das, für andere Schulen stimmt es nicht. Es ist schwierig hier allen gerecht zu werden. Und gerade weil Schulbudgets so ungleich wie unnachvollziehbar verteilt sind (und sich am Jahresende mysteriöserweise oft Töpfe auftun, die eine Woche vorher noch nicht existierten,) finden wir, dass ein solidarisches Preismodell hier genau das richtige ist, um für ein bisschen Ausgleich zu sorgen. Deshalb gibt es auf unseren Grundpreis bei den jeweiligen Lizenzen die Möglichkeit 10% mehr zu zahlen, damit Schulen, die sich den Grundpreis nicht leisten können, 10% Rabatt erhalten können. Das Ganze erfolgt auf Vertrauensbasis – die Grundlage für jede gute (Geschäfts-)beziehung. Natürlich würden wir diese Spanne gerne auch noch größer werden lassen, z.B. mit der Unterstützung von Stiftungen. Gebt uns und unserem Steuerberater dafür noch etwas Zeit oder meldet euch mit guten Ideen und Hinweisen.

Maximal 5€ pro Kind und Jahr für über 15 Unterrichtsstunden

Wer unsere Lerneinheit “Werte sammeln” schon gemacht hat, wird wissen: Werte zu definieren ist gar nicht so einfach. Finden wir, dass unsere Inhalte mehr “wert” sind als 5€ im Jahr? Ja! Wissen wir, dass Schulen sich oft nicht mehr als das leisten können? Es ist kompliziert.

5€ pro Kind und Jahr ist der höchste Preis, den wir bei Lizenzen berechnen, bei einer Gruppengröße von bis zu 59 Nutzenden. Ab 60 gehen wir mit dem Preis um jeweils 50 Cent runter – bis zu einem Einzelpreis von 3,50€ ab 120 Nutzenden. Kostenlos obendrauf geben wir die Zugänge für Lehrkräfte, die sich an der Gruppengröße der Jugendlichen orientiert. Ebenfalls kostenlos dazu gibt es unser Handbuch zur App für die Lehr- und Fachkräfte mit vorbereiteten Stundenverlaufsplänen sowie unseren technischen Support. Aus der Rechnung Einzelpreis x Anzahl der Nutzenden ergibt sich dann der Grundpreis für die Lizenz. Wir möchten unsere Lizenzen und Preise so bestmöglich an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Wer direkt für zwei oder drei Jahre anschaffen möchte, wird ebenfalls mit einem Rabatt von 7% bzw. 11% belohnt – einfach, weil wir dadurch mehr Sicherheit und weniger Aufwand haben.

Welche Kosten wir decken müssen

Beim Grundpreis geben wir an, dass wir damit unsere Kosten decken können. Wenn wir ehrlich sind, ist das aktuell noch nicht ganz richtig. Mal angenommen, 500 Schulen würden jährlich eine Lizenz für 120 Jugendliche anschaffen, dann wären unsere Kosten gedeckt. Diese bestehen hauptsächlich aus unseren drei Vollzeitgehältern à 1480 Euro netto im Monat, Honoraren für externes Lektorat und Mitentwicklung, Steuern, Serverkosten, Lizenzen für Software, Reisekosten für Workshops, Budget für Messe-Auftritte, Genitalien-Sticker, Postkarten, …

Aber: Wir haben noch keine 500 Schulen, die eine Lizenz angeschafft haben und wahrscheinlich wird das auch noch ein bisschen dauern. Die Differenz kompensieren wir momentan, indem wir Workshops und Fortbildungen halten, Material für andere Auftraggebende entwickeln und an unseren eigenen Kosten sparen. Die Genitalien-Sticker konnten wir zum Beispiel trotz großer Beliebtheit immer noch nicht nachdrucken. Dass wir überhaupt eine App haben, verdanken wir verschiedenen Fördergeldern und Preisen sowie der unermüdlichen und leider ebenso unterbezahlten Arbeit all der tollen Menschen, die die Appentwicklung mitgestaltet haben. Danke!

“Schau’ma mal, was wird”

Dies soll keineswegs eine dicke Beschwerde sein. Wir haben uns das schließlich bewusst so ausgesucht und bekommen in unserer Arbeit viel (nicht-finanzielle) Wertschätzung und Erfüllung. Das Thema faire Preisgestaltung umtreibt uns nur einfach allzu oft.

Wer jetzt noch unbedingt die exakten Zahlen wissen will, was unsere Steuerberatung kostet, wie viel unser selbstgebasteltes KNOWBODY-Leuchtschild gekostet hat oder warum wir keine 4,99€ Preise haben, kann uns gerne eine E-Mail an mail@knowbody.app schreiben. Oder unseren Jahresabschluss herunterladen.

Danke fürs Lesen und eure Unterstützung.

Eure KNOWBODYs

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